Knoblach geißelt den Tabubruch der Union

V.l.n.r.: Bundestagsdirektkandidat Stefan Weidinger, Kreisvorsitzende Anna Krause, Eugen Morlang, MdB Lisa Badum und MdL Paul Knoblach.
V.l.n.r.: Bundestagsdirektkandidat Stefan Weidinger, Kreisvorsitzende Anna Krause, Eugen Morlang, MdB Lisa Badum und MdL Paul Knoblach.

Mit deutlichen Worten hat der Landtagsabgeordnete Paul Knoblach beim Frühschoppen des grünen Kreisverbandes Schweinfurt am Wochenende in Sennfeld den Tabubruch in der zurückliegenden Woche im Bundestag gegeißelt, als ein Antrag der Union zur Verschärfung der Migrationspolitik im Bundestag mit Unterstützung der AfD angenommen worden ist. Weil Friedrich Merz bis zuletzt immer wieder erklärt habe, dass seine Partei keine Anträge einbringen werde, die zu einer „zufälligen oder tatsächlich herbeigeführten Mehrheit mit der AfD führen können“, warf der grüne Landtagsabgeordnete dem Kanzlerkandidaten von CDU/CSU einen nicht für möglich gehaltenen Wortbruch vor.  

Der grüne Abgeordnete erinnerte in der Gaststätte Akropolis noch einmal an die zeitlichen Abläufe der letzten Woche: Am Montag wurde anlässlich der Auschwitz-Befreiung vor 80 Jahren an die Gräuel der Nazis erinnert, am Mittwoch im Bundestag der großteils jüdischen Opfer gedacht und wenige Stunden danach mit den Stimmen der AfD der Unionsantrag zur Verschärfung der Migrationspolitik verabschiedet. „Das macht unfassbar“, so Knoblach.

Die Erklärungen der Schweinfurter CSU-Bundesabgeordneten Anja Weisgerber, die sowohl dem ersten Antrag am Mittwoch, als auch dem dann gescheiterten Gesetzes-Antrag am Freitag zugestimmt hat, nannte Knoblach „Ausflüchte“. „Ihr zweimaliges Zustimmen lässt den Schluss zu, dass sie in einem gemeinsamen Votum mit Nazis keinerlei Probleme sieht“, sagte Abgeordneter Knoblach.

Als eine unglaubliche Entgleisung bezeichnete Knoblach bei der Veranstaltung in Sennfeld auch die Aussagen von CSU-Staatsminister Florian Herrmann beim Neujahrsempfang der Schweinfurter CSU von Ende Januar in Grettstadt, der laut Zeitungsbericht konstatiert hatte, dass sich der Messerangreifer von Aschaffenburg nur deshalb noch im Land befunden habe, weil die Grünen zu Demonstrationen gegen Abschiebungen aufgerufen hätten. „Das, was Herrmann da gesagt hat, ist übelste Nachrede und unterste Schublade“, so Knoblach.

Seine Freude drückte Paul Knoblach über die Gründung eines neuen grünen Ortsverbandes in Schwebheim aus. Mit Sennfeld, Werneck, Niederwerrn, Grafenrheinfeld, Bergrheinfeld und Gochsheim ist das der mittlerweile siebter Ortverband – i Gerolzhofen existierte zudem die nahestehende Liste geo-net. Zwei weitere Ortsverbände kommen in den nächsten Tagen mit Neugründungen in Üchtelhausen und Röthlein noch hinzu. Präsenz vor Ort sei wichtig, um mitmischen, sich einmischen und für grüne Themen und für unser Land kämpfen zu können. „Dabei werden wir Grüne gerade jetzt uns wie bisher als Demokrat*innen zeigen und gegenüber den demokratischen Parteien auch gesprächsbereit bleiben“, resümierte Knoblach. Weitere Redner waren beim Frühschoppen in Sennfeld der Schweinfurter Bundestagskandidat von Bündnis 90/Die Grünen, der Grafenrheinfelder Gemeinderat Stefan Weidinger, und die Bundestagsabgeordnete Lisa Badum aus Bamberg, die sich schon immer vehement für einen Nationalpark Steigerwald einsetzt.

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