Knoblach: Den Main anzuzapfen ist der falsche Weg

An der von den Ochsenfurter Grünen veranstalteten Diskussionsrunde im Fränkischen Hof in Marktbreit nahmen teil (von links) Biowinzer Michael Völker (Kitzingen), die ehemalige Deutsche Weinköngin und grüne Landtagskandidatin Marlies Dumbsky aus Volkach, der Schweinfurter Landtagsabgeordnete Paul Knoblach (Bündnis 90/Die Grünen), die Biowinzerin Stefanie Fröhlich aus Frickenhausen und Knoblachs grüne Landtagskollegin Kerstin Celina (Kürnach).
An der von den Ochsenfurter Grünen veranstalteten Diskussionsrunde im Fränkischen Hof in Marktbreit nahmen teil (von links) Biowinzer Michael Völker (Kitzingen), die ehemalige Deutsche Weinköngin und grüne Landtagskandidatin Marlies Dumbsky aus Volkach, der Schweinfurter Landtagsabgeordnete Paul Knoblach (Bündnis 90/Die Grünen), die Biowinzerin Stefanie Fröhlich aus Frickenhausen und Knoblachs grüne Landtagskollegin Kerstin Celina (Kürnach).

Der Grüne MdL nennt bei Weinbaudiskussion in Marktbreit nachhaltige Alternativen

Der Weinbau in klimabedingt schwierigen Zeiten waren das Kernthema einer Podiumsdiskussion beim Weinfest in Marktbreit. Der weinbaupolitische Sprecher der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Paul Knoblach, kritisierte dabei einmal mehr den von der Staatregierung gewählten Weg zur Weinbergbewässerung. Bei den drei vom Freistaat mit 30 Millionen Euro geförderten Projekten in Sommerach, Nordheim und Iphofen würde statt der von ihm im Vorfeld angeregten nachhaltigen Bewässerung mit Regenwasser künftig der Main angezapft. „Und das in Mengen, die der Fluss und sein Ökosystem auf Dauer nicht verkraften“, erklärt der Schweinfurter Abgeordnete.

Wie der immense Temperaturanstieg seit 2018 und die in der Folge dramatisch rückläufigen Niederschläge vor allem in Unterfranken zeigten, hätten sich die schlimmsten wissenschaftlichen Prognosen zur Klimaerwärmung bestätigt. Einmal ungeachtet dessen, dass der Bau kilometerlanger Leitungen zum Transport des Mainwassers kein Pilotprojekt, sondern „Bauwerke für die Ewigkeit sind“, hätte die Förderung an Bedingungen geknüpft werden müssen. „Dazu zählen Verzicht auf jeglichen Herbizideinsatz und die dauerhafte Begrünung der Rebstock-Gassen“, sagte Knoblach. Und weiter: „Mit Kleegrasmischungen und Blühpflanzen geht das wunderbar, der Klee holt sich Stickstoff aus der Luft, die Böden bleiben feucht“.

Knoblach erinnerte auch an bereits vorhandene nachhaltige Wassermanagementsysteme und nannte hier beispielhaft das bereits 2010 installierte Bewässerungsprojekt Vin Aqua in Volkach. „Warum also Pilotprojekte?“ In Volkach würden weder der Main, noch das Grundwasser angezapft. Stattdessen wird der Oberflächenabfluss aus den Weinbergen in einem Pufferbecken aufgefangen und in Speicherbecken gepumpt. Die eingesammelte Niederschlagswasser reicht aus, die 30 Hektar Rebfläche durch gezielte Tropfbewässerung ganzjährig und ganzflächig zu begrünen. „Das hilft zusätzlich Verdunstung, Bodenerosion und Nitratauswaschungen zu verhindern“, sagt Knoblach.

An der von den Ochsenfurter Grünen veranstalteten Diskussionsrunde im Fränkischen Hof in Marktbreit nahmen außerdem die ehemalige Deutsche Weinköngin und Landtagskandidatin für den Stimmbezirk Kitzingen Marlies Dumbsky aus Volkach, der Biowinzer Michael Völker (Kitzingen), die Biowinzerin Stefanie Fröhlich (Frickenhausen) und Knoblachs Landtagskollegin Kerstin Celina (Kürnach) teil.

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