Knoblach zur Sprengung der Kühltürme: Gefahrenlage bleibt
Die am Freitag, 16. August, geplante Sprengung der beiden KKG-Kühltürme nennt der Schweinfurter Landtagsabgeordnet Paul Knoblach (Bündnis 90/Die Grünen) in einer Pressemitteilung „ein Spektakel, das ich nicht gebraucht hätte“. Der Atomausstieg sei besiegelt, das KKG glücklicherweise stillgelegt. Die weithin sichtbaren Türme hätte man aber besser stehen lassen sollen – als Mahnung, diesen Atom-Irrweg niemals mehr zu gehen, und als Erinnerung, dass wegen der Zwischenlagerung der radioaktiven Hinterlassenschaften am Atomstandort Grafenrheinfeld die Gefahren für die Menschen nicht verschwunden sind.
Knoblach ist bei einer von der BA-BI organisierten und von „Ausgestrahlt“, der Bürgeraktion Müll und Umwelt, den Naturfreunden, SPD und Grünen unterstützten Veranstaltung am Freitagabend einer der Redner. Wegen der nach wie vor ungelösten Endlagerfrage bewerten wie der Abgeordnete auch die Veranstalter das „Picknick“ am Maindamm nahe der Kläranlage Bergrheinfeld als Protestaktion.
Die Atomenergie hat Knoblach von Anfang an abgelehnt und schon immer als „unfassbare Idee“ bezeichnet. Die – wie kürzlich verkündet– nun bis 2074 verzögerte Suche nach einem Endlager für hochradioaktiven Atommüll bezeichnet der Grüne MdL in der Mitteilung als Wahnsinn. Atommüll sei in Deutschland von Anfang an provisorisch nur in Fässern verwahrt worden, die aber nicht dafür konzipiert und genehmigt sind, „dass sie noch mindestens 50 Jahre dichthalten“.
„Welch massiver Gefahr wir alle mit den beiden Zwischenlagern vor unserer Haustüre ausgesetzt sind, das zeigt sich aktuell in der niedersächsischen Schachtanlage Asse 2, wo Salzwasser eindringt und die unterirdische Lagerstätte abzusaufen droht, noch ehe die rostigen Fässer daraus geborgen sind“. Und Schacht Konrad, der in ein paar Jahren zur ersten bundesdeutschen Endlagerstätte werden soll, „kann gar nicht so viel Atommüll aufnehmen, wie jetzt schon vorhanden ist“.
Die Zwischenlager dürften keinesfalls zu Endlagern werden, forderte der Grüne Landtagsabgeordnete möglichst schnelle Lösungen. Keinesfalls dürfe die bis 2046 befristete Zwischenlagerung „einfach so bis 2074 verlängert werden“. Verantwortungslos und blauäugig nennt Knoblach die zuletzt von CSU-Mandatsträgerinnen auch aus der Region geforderte Rückkehr zur Atomkraft. „Lasst uns deshalb wachsam bleiben“, so Paul Knoblach abschließend.