Nicht das letzte Opfer des Systems Billigfleisch

Symbolbild: Schwein
Symbolbild: Schwein

Knoblach bedauert abgelehnten Antrag der Landtagsgrünen

„Es ist bedauerlich, aber Harald Schleichert wird nicht der letzte Schweinemäster sein, der seinen Betrieb aufgeben muss, weil der bayerischen Staatsregierung die Unterstützung kleinerer Betriebe und leider auch das Tierwohl egal ist“, erklärt der Schweinfurter Landtagsabgeordnete Paul Knoblach seine Reaktion auf einen Artikel im Schweinfurter Tagblatt vom 24. Februar. Darin wird über die Betriebsaufgabe des Landwirts aus Maibach im Landkreis Schweinfurt berichtet. „Wie Schleichert sind  viele Schweinemäster Opfer des Systems Billigfleisch, viele wollen raus aus dieser Abwärtsspirale und diesem ausbeuterischen System für Mensch und Tier“, erklärt Knoblach in seiner Pressemitteilung.

Der MdL aus Garstadt verweist in diesem Zusammenhang auf einen Antrag der Grünen-Landtagsfraktion von Anfang Februar, die im Haushaltsjahr 2022 des Freistaats für die „Honorierung tiergerechter Haltungsverfahren“ reservierten sechs Millionen Euro einzig für den tiergerechten Umbau der Schweineställe einzusetzen. Nur so könnten die Erzeuger die für die Schweine unerträgliche und in der Öffentlichkeit mehr und mehr kritisierte Haltung auf so genannten Vollspaltenböden endlich auslaufen lassen. „CSU und Freie Wähler haben den Antrag aber ohne Federlesen abgelehnt“, so Knoblach, der den Antrag in seiner Funktion als Tierwohlsprecher seiner Fraktion im Plenum  begründet hatte.

Durch Studien etwa der tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft sei bekannt, dass über 90 Prozent aller konventionell gemästeten Schweine schmerzhafte Schäden durch Gelenksentzündungen, Erkrankungen der Klauen und Lungen erleiden. All das führe zu Verhaltensstörungen wie Schwanzbeißen, dem man durch das Kupieren der Schwänze begegnet. „Das aber verbietet das Tierschutzgesetz unter Strafandrohung“, sagt Knoblach.

Umso bedauerlicher sei es, dass sich die Staatsregierung im Gegensatz zu einigen großen Marktteilnehmern nicht von dieser Art der Schweinehaltung abwendet. „Tierwohl ist immer mehr Menschen wichtig, umbauwillige Landwirt*innen können die Investitionen aber nicht alleine stemmen und brauchen zum Überleben die öffentlichen Gelder“, so der Biolandwirt aus Garstadt.

Den Antrag der Grünen-Fraktion finden Sie hier: https://www1.bayern.landtag.de/www/ElanTextAblage_WP18/Drucksachen/Basisdrucksachen/0000012000/0000012327.pdf

 

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