Antrag: Weinbau im Klimawandel – Bericht zur Situation der bayerischen Winzerinnen und Winzer

Antrag von MdL Paul Knoblach
Antrag von MdL Paul Knoblach

Antrag
der Abgeordneten Katharina Schulze, Ludwig Hartmann, Paul Knoblach, Patrick Friedl, Gülseren Demirel, Thomas Gehring, Jürgen Mistol, Verena Osgyan, Tim Pargent, Gisela Sengl, Dr. Markus Büchler, Christian Hierneis, Rosi Steinberger, Martin Stümpfig, Hans Urban, Christian Zwanziger und Fraktion (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Weinbau im Klimawandel – Bericht zur Situation der bayerischen Winzerinnen und Winzer

Der Landtag wolle beschließen:
Die Staatsregierung wird aufgefordert, dem Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten mündlich und schriftlich zu berichten, welche Projekte, Forschungen, Programme und Studien zur Situation des bayerischen Weinbaus im Klimawandel und der Situation der Winzerinnen und Winzer initiiert, unterstützt und finanziert werden.

Dabei ist einzugehen auf
─ steigende Risiken im Weinbau und Schäden durch Sonnenbrand, Spätfrost, Kirschessigfliege, Regenerosion, Dürre/Trockenheit, Hagel, Sturm,
─ Witterungs- und Insektenschutzeinrichtungen wie Netze, Heizungen, Kerzen, Drohnen, Windräder und andere Möglichkeiten der Erntesicherung,
─ Boden- und Wassermanagement, Bewässerungskonzepte,
─ Besonderheiten der Steillagen und der Terrassen,
─ Ausstattung der Förderprogramme für bayerische Winzerinnen und Winzer,
─ Forschungsprojekte der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) und der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und Umsetzung in die Praxis,
─ Klimaforschung und Klimamodelle,
─ Pflanzenzüchtung,
─ Bayerische Sonderprogramme Landwirtschaft (BaySL) und BaySL Digital,
─ Kompensationszahlungen, Mehrgefahrenversicherung, Risikomanagement, Weinbauprämie.

Begründung:
Franken besitzt eine Rebfläche von etwa 6 300 Hektar und generiert durch und um den Wein einen Umsatz von 4 Mrd. Euro jährlich. Die Weinkulturlandschaft und die regionale Wertschöpfung durch den Weinanbau gilt es zu erhalten: mit einer starken Unterstützung von Investitionen in einen klimaangepassten Weinbau, mit Forschung an Universitäten und Landesanstalten, mit Boden- und Wassermanagement, mit standortgebundenen und standortangepassten Lösungen.

Denn der Klimawandel ist im Weinbau deutlich zu spüren. Mit den immer wärmeren Temperaturen im Frühjahr treiben die Rebstöcke früher aus. Damit steigt, wie dieses Jahr im Mai, die Gefahr von Spätfrösten, die Blätter, Traubenansätze und Triebe schädigen und zu Ernteausfällen führen. Die Weinlese selbst verlagert sich z. T. von Oktober auf Anfang September, manche Standorte werden für Rebsorten zu warm und die Trauben erleiden Sonnenbrand. Oft ist die Weinlese nur eingeschränkt möglich, da sich das Lesegut zu stark erhitzt. Viele Winzerinnen und Winzer sehen in den veränderten Wetterbedingungen und der zunehmenden Trockenheit die größten Herausforderungen für ihre Arbeit. Es gibt bereits viel Expertinnen- und Expertenwissen, die praktische Erfahrung der Winzerinnen und Winzer und erfolgversprechende Lösungsansätze, die im Weinbau eingesetzt werden könnten. Die Probleme sind vielfältig und die Herausforderungen durch den Klimawandel nehmen zu. Der Bericht soll aufzeigen, wie sich der bayerische Weinbau im Klimawandel behaupten kann und was dafür zu tun ist.

 

Dem Antrag wurde am 11.11.2020 im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zugestimmt.

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