MdL Paul Knoblach (GRÜNE) mit mehreren Botschaften
Schweinfurt – Zum Tag der Umwelt am 5. Juni haben alle 38 Abgeordneten der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen in ihren Wahlkreisen einen Apfelbaum auf einer Streuobstwiese gepflanzt und damit mehrere Botschaften übermittelt. Zuvorderst: der Klimawandel schreitet auch in Corona-Zeiten voran, der Umweltschutz muss deshalb wieder in den Vordergrund rücken. Bäume spielen dabei – zweitens – dabei eine maßgebliche Rolle. Drittens der Standort. Die Grünen haben bewusst Streuobstwiesen ausgewählt als Protest gegen die von der CSU-Staatsregierung verfügte Anhebung der Baum-Stammhöhe auf 1,80 Meter als Voraussetzung für die Ausweisung als geschütztes Biotop. Damit würden fast allen Streuobstwiesen und -weiden der im Volksbegehren „Rettet die Bienen“ zugesagte Schutz verwehrt, sagen neben den Grünen auch Natur- und Vogelschützer.
Der Schweinfurter MdL Paul Knoblach hatte auf einer Streuobstwiese in seinem Heimatort Garstadt einen Kaiser Wilhelm Apfelbaum gepflanzt und zugesagt, den eigentlich als Symbol gegen das Wiedererstarken der Rechten angedachten, aber im Juni nicht verfügbaren Korbinian-Apfelbaum dann im Herbst zu setzen. Dieses Versprechen hat der MdL mit Unterstützung der Fraktionsvorsitzenden im Kreistag, Birgit Schmitt (Ettleben) jetzt eingelöst.
Der „Korbinians-Apfel“ ist nach dem Freisinger Priester Korbinian Aigner benannt, der während des Zweiten Weltkriegs im KZ Dachau inhaftiert war und dort auch eine Apfelsorte züchtete. Diese erhielt zunächst den Namen KZ3, wurde später aber in Korbinians-Apfel umbenannt. Bewusst hat Knoblach sich deshalb jetzt einen Termin um den 9. November ausgesucht.
Wichtig auch: Dieses Hochstammbäumchen und einen zusätzlich gepflanzten Roten Boskop bestellte der MdL aus Solidaritätsgründen bei der Alitzheimer Baumschule Gerlach. Der alteingesessene Familienbetrieb soll ab 2023 einem Neubaugebiet weichen. Die Besitzer wollen die Baumschule aber noch möglichst bis zum Renteneintritt von Stefan Gerlach in fünf Jahren betreiben und hoffen ein Entgegenkommen der Gemeinde Sulzheim. An die appelliert Knoblach, alle Möglichkeiten eines Hinauszögerns auszuloten, wie etwa Bauwillige und die Eigentümer heutiger Leerstände im Altort zusammenzubringen.
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