Antrag: Schwarzes Moor in der Rhön retten!

Antrag von MdL Paul Knoblach
Antrag von MdL Paul Knoblach

Antrag
der Abgeordneten Katharina Schulze, Ludwig Hartmann, Patrick Friedl, Paul Knoblach, Christian Hierneis, Rosi Steinberger, Gülseren Demirel, Thomas Gehring, Jürgen Mistol, Verena Osgyan, Tim Pargent, Stephanie Schuhknecht, Gisela Sengl, Florian Siekmann, Dr. Markus Büchler, Martin Stümpfig, Hans Urban, Christian Zwanziger und Fraktion (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Schwarzes Moor in der Rhön retten!

Der Landtag wolle beschließen:

Die Staatsregierung wird aufgefordert, unverzüglich ein Planungsbüro mit Erfahrung bei der Moorrenaturierung zu beauftragen, um der akuten Gefährdung des Schwarzen Moores zu begegnen. Dafür ist die Verbesserung des gestörten Wasserhaushaltes des Schwarzen Moores in der Rhön erforderlich. Diese Maßnahmen sind schnellstens zu planen und umzusetzen. Mit der Umsetzung ist ab der Vegetationsruhe 2022 zu beginnen.

Begründung:

Das Schwarze Moor in der Rhön ist eines der wenigen Kermimoore in Deutschland und besitzt deshalb internationale Bedeutung. Es zählt zu den besterhaltensten Mooren Deutschlands, leidet aber massiv an Wassermangel. Es ist deshalb dringend, den weiteren Wasserabzug aus dem Moor zu unterbinden und die auf der Ostseite des Moores angepflanzten Fichten zu entnehmen und in Feuchtgrünland zu überführen. Die Maßnahmen sind von hoher Dringlichkeit, um eine irreversible Schädigung des Schwarzen Moores zu verhindern. Ein aktuelles Gutachten der beiden Moorspezialisten Professor Michael Succow und Prof. Dr.-Ing. Giselher Kaule kommt zu dem Schluss, dass folgende Maßnahmen so schnell wie möglich umgesetzt werden müssen:

  • Ausschöpfen aller Möglichkeiten, die Fremdwasserspeisung des Moores (oberflächiges Einzugsgebiet) wiederherzustellen; das gilt insbesondere für den Oberkantenlagg im Norden, der praktisch nicht mehr existiert, da durch die dort entlangführende Asphaltstraße mit den Seitengräben und den insgesamt trockeneren Mineralrand heute kaum noch Wasser aus dem Einzugsgebiet als natürlicher Zulauf an das Moor gelangt.
  • Den Abfluss von Moorwasser im südlichen Teil möglichst durch Dammschüttung am Moorrand so weit wie möglich weiter reduzieren; jede Möglichkeit des Wasserrückhaltes sollte, so wie in der Maßnahmenplanung angedeutet, genutzt werden, um auch in Dürreperioden ausreichend Wasser für den Moorerhalt im Gebiet zu halten.

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