Neuer Solarpark in Bundorf: Weshalb Paul Knoblach, MdL (GRÜNE) die Freiflächen-PV-Anlage Kopfschmerzen bereitet

„Die Doppelnutzung einer Fläche für die Landwirtschaft und die Stromgewinnung ist möglich und uns Grünen und insbesondere mir als Biolandwirt auch lieber“, sagt Paul Knoblach zur Eröffnung des Solarparks in Bundorf. Diese so genannte Agri-PV gibt es bei der mit einer Gesamtleistung von 125 MWp mächtigen Solaranlage in den Haßbergen allerdings nicht. Gleichwohl sagt der Abgeordnete der Grünen Landtagsfraktion: „Ganz ohne Freiflächen-Photovoltaik wird die dringend nötige Energiewende nicht gelingen“.

Kopfschmerzen bereitet dem Grünen MdL beim Bundorfer Solarpark allerdings der Gesamtkonstrukt: Die Firma MaxSolar, die den Solarpark als Projektentwickler und Generalunternehmer betreibt, ist inzwischen von der Kapitalgesellschaft NIC mit Sitz in Dublin und von Greenvolt aus Portugal übernommen worden. „Wohin die Wertschöpfung fließt und zu welchen Konditionen der Strom verkauft wird, ist nicht klar“. Außerdem ist die für die Akzeptanz vor Ort so wichtige Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger aus Bundorf zwar möglich, aber nur über eine Mitgliedschaft bei einer Energiegenossenschaft mit Sitz im oberbayerischen Traunstein. „Mit den von uns Grünen präferierten rein regionalen Projekten hat der Solarpark in den Haßbergen nur mehr wenig gemein“, so Knoblach.

„Wir brauchen regionale Lebensmittel genauso wie regionalen Sonnenstrom“, stellt Knoblach klar. Für den Ackerbau nennt er gute Böden wichtig, weswegen „wir den Flächenverbrauch in Bayern dringend reduzieren müssen“. Wegen des Totalversagens der Bayerischen Staatsregierung bei der Windkraft ist aber eben auch die Stromgewinnung durch Freiflächen-PV-Anlagen nötig. „Mit drei bis vier neuen Windrädern pro Jahr und Landkreis, sowie PV auf jeder Dachfläche könnten wir auf Freiflächen-PV nahezu verzichten.“, so Knoblach. Wegen der vielen begleitenden Naturschutzmaßnahmen attestiert Knoblach dem Bauherrn und dem Betreiber einen guten Willen pro Umwelt und Artenschutz. „Bei Gewerbegebieten oder beim Bau neuer Autobahnen ist der Grund und Boden unwiederbringlich und auf Dauer verloren, bei Freifeld-PV-Anlagen ist Biodiversität wenigstens immer möglich“, so der Biolandwirt.

Paul Knoblach bei der feierlichen Inbetriebnahme des Solarparks in Bundorf. Foto: Hannes Helferich
Paul Knoblach bei der feierlichen Inbetriebnahme des Solarparks in Bundorf. Foto: Hannes Helferich

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