Der Igel wurde von der Deutschen Wildtierstiftung zum Wildtier des Jahres 2024 gewählt und steht seit 2020 auf die Vorwarnliste der Bundesdeutschen Roten Liste. „Vielen ist nicht bewusst, dass Mähroboter, insbesondere nachts, eine tödliche Gefahr für Igel seien können. Gerade jetzt zu Beginn der Gartensaison möchte ich für die Gefahr sensibilisieren.“, so der Landtagsabgeordnete Paul Knoblach.
Die GRÜNE Landtagsfraktion fordert die Staatsregierung in einem Antrag auf Maßnahmen aufzuzeigen, wie der nächtliche Betrieb von Mährobotern unterbunden werden kann und greift damit die Bitte des Bundes Naturschutz, des Landesbunds für Vogel- und Naturschutz in Bayern und vieler Tierrettungsstationen auf. Denn: Studien zeigen, dass Mähroboter die Igel regelrecht skalpieren oder sogar tödlich verletzen können, da die meisten Mähroboter die Igel erst berühren müssen, um den Körper überhaupt zu erkennen. Kleinere Igel erweisen sich als erheblich gefährdeter als größere und ausgewachsene Tiere. Und im Gegensatz zu anderen elektrischen Rasenmähern dürfen Mähroboter wegen ihrer geringen Geräuschemissionen zeitlich unbegrenzt, eben auch nachts, fahren. „Igel sind nachtaktiv. Und sie laufen vor Gefahren nicht davon, sondern rollen sich zusammen und verharren in dieser Position, bis die Gefahr vorüber ist. Deshalb sind Mähroboter so gefährlich für sie, weil sie über den zusammengerollten Igel fahren“, fügt der Landtagsabgeordnete Knoblach hinzu.
Forschende des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung analysierten 370 in Deutschland dokumentierte Fälle von Schnittverletzungen an Igeln, die auf elektrische Gartenpflegegeräte zurückzuführen sind. Knapp die Hälfte der zwischen Juni 2022 und September 2023 aufgefundenen Igel überlebte die Verletzungen nicht. Die meisten Igel wurden erst Stunden bis Tage nach den Unfällen gefunden.
Knoblach rät deshalb: „Um Igel zu schützen, sollte der Rasenroboter, wenn überhaupt, am besten um die Mittagszeit mähen, niemals in der Dämmerung oder bei Nacht und immer unter Aufsicht. Auch bei Tag lohnt es sich, den Rasen vorher abzusuchen. Besonders behutsam sollte man in der Nähe von Laub- und Komposthaufen sein. Hilfreich ist es außerdem, einige Gartenecken für Igel auszusparen und dort das Gras ungehindert wachsen zu lassen.“