Zu Besuch im Zwischenlager Grafenrheinfeld

Besuch der Grünen-Fraktionen im Zwischenlager Grafenrheinfeld
Die Grünen-Fraktion des Schweinfurter Stadtrates und des Kreistages – darunter auch MdL Paul Knoblach (Vierter von links) – informierten sich über das Zwischenlager Grafenrheinfeld.

Gemeinsam mit Kommunalpolitikern der Grünen aus der Region Schweinfurt informierte sich MdL Paul Knoblach direkt am Standort über das Zwischenlager Grafenrheinfeld – inklusive einer Begehung des Kontrollbereichs. Im anschließenden Austausch mit Jürgen Bruder, Leiter des Zwischenlagers, und Standortkommunikator Stefan Mirbeth wurde auch die Zeitplanung für die Autarkie des Zwischenlagers vorgestellt, denn schon im Sommer soll Spatenstich für das neue Funktionsgebäude am Standort sein.

Im Zwischenlager Grafenrheinfeld (BELLA) werden laut Herrn Bruder derzeit und auch in Zukunft ausschließlich Kernbrennstäbe aus dem AKW Grafenrheinfeld eingelagert. Nichtsdestotrotz stehen, wie auch an den anderen Standortzwischenlagern in Bayern, mehr Castorenstellplätze als erforderlich zur Verfügung. Entgegen anderer AKW-Standorte muss Grafenrheinfeld keinerlei Kernbrennstäbe aus Wiederaufbereitungsanlagen zurücknehmen – es sind keine Rückführungen zu erwarten. Das BELLA wird voraussichtlich länger als derzeit genehmigt in Betrieb sein, da die Endlagersuche und -errichtung bis dorthin nicht abgeschlossen sein wird.

Der Betreiber der Anlage, BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung mbH, nutzt sowohl den Sicherheitsdienst als auch die Werksfeuerwehr des AKWs. Aufgrund der Bauweise (Beton/Gussstahl) geht der Betreiber allerdings von einem äußerst geringen Risiko eines Brandes aus. „Einen Castorbehälter kann man nicht zerstören, der Castor selbst sorgt für Sicherheit, nicht das Gebäude. In den USA stehen die Castoren im Freien.“ – so Herr Bruder. Die Anlage sei sehr sicher, alle erdenklichen Risiken wie Erdbeben, Hochwasser, Flugzeugabsturz oder Raketenbeschuss seien konzeptionell ausgeschlossenen. Die Verpflichtung zu Katastrophenschutzplänen, analog des AKWs, bestehe deshalb nicht. Auch dass sich Kriminelle des radioaktiven Materials bemächtigen könnten, sei ausgeschlossen.

Ein fader Beigeschmack bleibt. Die Castoren strahlen die vom radioaktiven Zerfall erzeugte Wärme ab, was auch spürbar ist.

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