Der Abgeordnete „bediente“ beim Auftakt im Gasthaus Johanniskirche
„Das Begegnen auf Augenhöhe, das gelebte Miteinander, die Freude in vielen Gesichtern, ich habe jede Minute in der Vesperkirche ausgekostet“, sagt Paul Knoblach. Der Schweinfurter Abgeordnete der Grünen Landtagsfraktion war einer der zum Auftakt der Vesperkirche aktiven 30 Gastgeber*innen in Sankt Johannis, er half mit, die über 250 warmen Mittagessen zu verteilen und dennoch blieb Zeit für „wirklich wunderbare Gespräche mit mir bis dahin wildfremden Menschen“.
Es gebe so viel Unmut im Land, Hass und Drohungen, die er auch erlebt habe, so Knoblach in seiner Vesperkirchen-Schürze. Besonders schrecklich sei das zuletzt bekannt gewordene Geheimtreffen rechtsextremer Aktivisten und Politikern von AfD und sogar der CDU, auf dem Pläne für die „Vertreibung von Millionen von Menschen aus Deutschland“ diskutiert wurden. „Das wohltuende Gegenstück ist die Vesperkirche, wo unterschiedliche Menschen zusammenkommen, sich freundlich austauschen, miteinander reden und ohne Streit und Lautstärke auch auf Zuhörer treffen“.
Knoblach lobt die vielen Angebote in fast jedem Winkel des Gotteshauses, ein Repair-Café, Fotobox, kostenloses Haareschneiden oder die so hilfreichen Beratungstermine. Zeit blieb „nach dem Dienst im Gasthaus Johanniskirche“ auch noch für Gespräche mit Regionalbischöfin Gisela Bornowski, mit Organist Erich Morgenstern, mit Dekan Oliver Bruckmann und dem für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlichen Pfarrer Heiko Kuschel.
Die Vesperkirche dauert noch bis 4. Februar. Täglich werden bis zu 300 warme Portionen, Kaffee und Kuchen gereicht. An jedem Tag gibt es eine Aktion. Außerdem wird an Ständen über das soziale Angebot in Schweinfurt informiert. „Mein Tag in der Vesperkirche war ein guter Tag“, sagt Knoblach, der es möglich machen will, zum Pfarrer*innen-Konzert am 31. Januar noch einmal zu kommen, vielleicht findet er sogar Zeit, nochmal mit fremden Menschen an einem Tisch zu sitzen und sich über die Wohltat Vesperkirche zu freuen. „Ich sage allen Beteiligten vielen Dank für die so einladende Art, für die Geduld, das Vertrauen, die Offenheit, einfach toll.“