Grüner MdL war am Wahlabend gefragter Interviewpartner zahlreicher Medienvertreter
Den Schweinfurter Abgeordnete der Grünen Landtagsfraktion macht das „unverständliche und nicht nachvollziehbare Wahlergebnis“ der AfD im Stimmkreis Schweinfurt „einfach nur traurig und sehr nachdenklich“. Ihre Vertreter seien Rechtspopulisten, die in den zurückliegenden Jahren nicht mit Leistung oder irgendwelchen Vorschlägen zur Lösung der vielschichtigen Probleme, sondern nur durch Populismus, Ausländerhass und eine verabscheuungswürdige Sprache aufgefallen sind. „Es ist schade, dass Engagement und Einsatz für die Bürger und die Umwelt nicht honoriert wird“, so Paul Knoblach.
Trotz seiner eigenen Stimmenverluste blieb der Garstadter Biobauer in den zahlreichen Interviews, die er Fernseh-, Radio und Zeitungsreportern im Rathaus Schweinfurt, im Landratsamt und beim Grünen-Treff in der Gaststätte Piran in Schweinfurts Innenstadt am Wahlabend gab, allerdings zuversichtlich. Das zumal sein Wiedereinzug ins Maximilianeum trotz der „bedauerlichen Stimmenverluste noch durchaus möglich ist“, so Knoblach.
Die Gründe für das überaus aggressive Wahlkampfklima sah Knoblach weniger in der Politik der Ampel im Bund, sondern am Wahlkampfstil des Ministerpräsidenten Markus Söder und seines Stellvertreters Hubert Aiwanger. „Wenn die Führerschaft demokratischer Parteien die Grünen über Monate nicht mehr als politische Gegner, sondern als Feinde bezeichnet, dann schlägt sich das auch in den Köpfen vernünftiger Menschen nieder“, sagte Knoblach – auch gegenüber den Medienvertretern.
Mit großen Erstaunen registrierte nicht nur Knoblach, dass CSU-Landtagskandidatin Martina Gießübel und ihr Vorgänger Gerhard Eck im Landratsamt Richard Graupner freudestrahlend zum Abschneiden seiner AfD gratulierten. „Wer wird sich dem Rechtsruck in Bayern denn entgegenstellen, wenn eine Regierung ohne uns Grüne gebildet wird?“. Sollte es mit einer zweiten Amtszeit klappen, sieht Knoblach seine Schwerpunkte erneut beim Tierwohl und bei einem aktiven Klima- und Umweltschutz ohne Pestizide in der Landwirtschaft. Weiterkämpfen will er insbesondere für eine Fortsetzung der dringend nötigen Energiewende und gegen den immer noch ausufernden Flächenfraß. Am Wahlabend äußerte er sich den Initiatorinnen des Bürgerentscheids gegenüber zuversichtlich, dass der Einkaufsmarkt auf der heute noch intakten Landwirtschaftsfläche in Oberndorf nicht gebaut wird.