40 Jahre Naturland in Berlin: MdL als ehemaliger Präsident ein gern gesehener Gast
Der Schweinfurter Abgeordnete der Grünen Landtagsfraktion, Paul Knoblach, hat seinen landwirtschaftlichen Betrieb, den er bis heute nebenberuflich betreibt, schon im Jahr 1992 auf biologischen Anbau umgestellt. Damals wurde er Mitglied bei Naturland, dem größten internationalen Öko-Verband, bei dem er lange Jahre auch in verantwortlichen Positionen vom Bayerischen Vorstand bis zum Präsidenten tätig war.
Beim Kongress anlässlich „40 Jahre Naturland“ in Berlin am 13. September war der Landtagsabgeordnete aus Garstadt im Landkreis Schweinfurt deshalb nicht von ungefähr gerne gesehen. Knoblach führte dabei Gespräche unter anderem mit Landwirtschaftsminister Cem Özdemir und der Europaabgeordneten Sahra Wiener. Özdemir hatte 2018 nach der überraschenden Wahl von Knoblach in den Landtag sein Schweinfurter Büro in der Rückertstraße eröffnet. Wiener sagte einen Besuch im Frühjahr 2023 in Schweinfurt zu.
Engen Kontakt hatte der MdL auch zu Naturland Präsident Hubert Heigl, der von der Bundesregierung konsequentere Schritte für den dringend notwendigen Umbau der Landwirtschaft forderte. „Mit dem Ziel von 30 Prozent Bio hat die Ampel-Koalition einen wichtigen Meilenstein gesetzt. Nun müssen den Worten auch Taten folgen!“, sagte Heigl ganz im Sinne Knoblachs bei der Eröffnung des Naturland Kongresses. Besonders wichtig nannte Knoblach, der Tierwohlsprecher der Grünen Landtagsfraktion ist, den mehrfachen Ruf nach einer Finanzierung für den bereits beschlossenen Umbau der Tierhaltung und die EU-Agrarförderung. „Das muss insgesamt neu aufgestellt werden.“
Zum Naturland-Geburtstag kamen mehr als 250 hochrangige Gäste aus Politik, Handel, Land- und Lebensmittelwirtschaft. Kernpunkt der Diskussionen war, wie vor dem Hintergrund der sich verschärfenden wirtschaftlichen Situation das Ziel von 30 Prozent Bio erreicht werden kann und welchen Beitrag der Ökologische Landbau zur Bewältigung der aktuellen Krisen leistet. Klar wurde auf dem Kongress, dass der Öko-Landbau eine nachhaltige Landnutzungsstrategie, die gleichzeitig Artenvielfalt und Klima schützt und damit einen Beitrag zu gesunder Ernährung leistet. Politik, Gesellschaft und Wirtschaft müssten deshalb gemeinsam „für den Öko-Landbau die richtigen Rahmenbedingungen schaffen“, zumal „die Energiekrise das Scheitern der von Öl und Gas abhängigen konventionellen Landwirtschaft offenbart, Bio ist die Antwort,“ griff Knoblach in einer Mitteilung das Kongress-Motto auf.
Dass Naturland-Chef Heigl, der auch Landwirtschafts-Vorstand im Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft, dem Dachverband der Biobauern ist, die kürzlich beschlossene Einführung einer gesetzlichen Haltungskennzeichnung mit eigener Bio-Stufe als wichtigen Schritt bezeichnete, war natürlich ganz im Sinn Knoblachs. Wie Heigl fordert auch Knoblach von der FDP, ihren Widerstand aufgeben, damit auch die Finanzierung zum Umbau der Nutztierhaltung gesichert ist.
Die Bio-Köchin und EU-Abgeordnete Sarah Wiener (Österreichische Grüne) diskutierte auf dem Kongress mit DFB-Ehrenspielführer und Gesundheitsunternehmer Philipp Lahm darüber, wie man Kinder schon von klein auf für gesundes Essen begeistern kann. Sowohl Wiener als auch Lahm unterstützen Kinder und Jugendliche dabei mit ihren Stiftungen.