Grüne wollen helfen, die Akteure am Main zusammenzubringen

Die Abgeordneten der Landtagsfraaktion der Bündnis-Grünen Kerstin Celina und Paul Knoblach (Dritter von links) bei ihrem Besuch in Knetzgau. Mit im Bild (von links) Gemeinderat Peter Werner, Bürgermeister Stefan Paulus und Kreisrat Harald Kuhn (Zeil). Foto: Hannes Helferich.
Die Abgeordneten der Landtagsfraaktion der Bündnis-Grünen Kerstin Celina und Paul Knoblach (Dritter von links) bei ihrem Besuch in Knetzgau. Mit im Bild (von links) Gemeinderat Peter Werner, Bürgermeister Stefan Paulus und Kreisrat Harald Kuhn (Zeil). Foto: Hannes Helferich.

Die erfolgreiche Landtagswahl hat den Bündnisgrünen drei unterfränkische Landtagsmandate beschert, was ein intensiveres Kümmern möglich macht. Die „im Amt“ bestätigte Kerstin Celina (Kürnach) und der Landtags-Neuling Patrick Friedl (Würzburg) widmen sich in der Legislaturperiode vornehmlich um die Sorgen und Nöte der Menschen im Raum Würzburg und den Landkreisen Main Spessart, Kitzingen und Aschaffenburg, während der Garstädter Biolandwirt Paul Knoblach im wahrsten Wortsinn die Region Main-Rhön mit Schweinfurt als Mittelpunkt beackert.

Eine der ersten Stationen auf seiner bis ins Frühjahr 2019 geplanten Vorstellungstour führte den Schweinfurter Kreisrat kurz vor Weihnachten nicht von ungefähr nach Knetzgau zu Bürgermeister Stefan Paulus, dem Urheber des Projekts „geMAINsam“. Um die Bedeutung des richtungsweisenden Vorhabens zu unterstreichen, hatte sich auch die Fraktionskollegin Celina auf den Weg in die Haßberge gemacht.

Der Bürgermeister (SPD/CWG) stellte der Präsentation des Main-Projekts den Besuch der generalsanierten Dreibergschule mit ihrem modernen pädagogischen Konzept voran. Als großes Problem nannte er das immer stärker werdende Verkehrsaufkommen. Vor allem der Schwerlastverkehr in Knetzgau und in den Gemeindeteilen Westheim, Oberschwappach und Zell belaste die Bürger immens. Paulus wünschte sich hier eine größeres Mitspracherecht etwa bei Tempolimits und dem Einbau von Verkehrsinseln. Knoblach sagte ihm Unterstützung zu, weil die „bürgerfreundlichste Barrierefreiheit nichts nutzt, wenn es immer schwerer wird, die Straße gefahrenlos zu überqueren, weil der Verkehr so stark zunimmt.“

Auch die wegen der zu geringen Niederschlagsmengen vor allem 2018 problematische Trinkwasserversorgung war Thema. Laut Paulus ist die Förderung von Trinkwasser aus den gemeindeeigenen Brunnen ausgereizt. Um die Wasserqualität zu erhalten, habe der Wasserzweckverband Grundstücke aufgekauft, womit auch verhindert werde, dass auf diesen Flächen Klärschlamm ausgebracht werden kann. Dieses weitere Probleme bescherten weniger die lokalen Bauern. Aus anderen Regionen Unterfrankens werde von einigen wenigen schwarzen Schafen aber Klärschlamm auf Knetzgauer Boden ausgebracht, kritisierte Paulus. Beide Landtagsabgeordnete wollen Paulus im Kampf gegen den Klärschlammtourismus unterstützen.

Einig waren sich Kommunal- und Landespolitiker, dass der Flächenverbrauch in Bayern nachhaltiger und ressourcenschonender vonstattengehen müsse. Paulus verwies darauf, dass Knetzgau weiterhin mit Förderprogrammen die Altorte stärken wolle. Knoblach erinnerte hier an das von den Bündnisgrünen angestoßene Volksbegehren, den heute noch maßlosen Flächenverbrauch von derzeit 13 Hektar Land auf nur noch fünf Hektar pro Tag deutlich zu reduzieren. „Lieber Grün statt Asphalt und Beton“, sagte Knoblach.

Das von Paulus ins Leben gerufenen Projekt „geMAINsam“ hat die Vernetzung und Stärkung aller Akteure am Main zum Ziel. Seit Jahresbeginn haben sich bereits über 90 Regionen, Landkreise, Städte und Gemeinden von der Quelle bis zur Landesgrenze dem Paulus-Projekt angeschlossen. Im September ist eine „Resolution der Main Anrainer“, die alle Vorhaben vom Tourismus über die Wirtschaft bis zur Freizeitnutzung auflistet, an Ministerpräsident Markus Söder übergeben worden. Kerstin Celina und Paul Knoblach wollen das Projekt in der Landtagsfraktion der Bündnisgrünen vorstellen. Sie sagten Unterstützung auch für den Wunsch von Paulus zu, dass die Urhebergemeinde Knetzgau Standort des geplanten Maininformationszentrums wird.

Weitere Informationen im Artikel der Main-Post.

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