MdL Paul Knoblach fordert Stadt und Stadträte zum Umdenken auf
„Einen großen Fehler“ nennt der Schweinfurter Landtagsabgeordnete Paul Knoblach (Bündnis 90/die Grünen) das im Schweinfurter Stadtteil Oberndorf geplante Einkaufszentrum mit Vollsortimenter, Discounter, Drogeriemarkt und 150 Parkplätzen. Er appelliert deshalb in einer Pressemitteilung an die Stadt Schweinfurt und die Befürworter im Stadtrat, die Entscheidung noch einmal zu überdenken. Der Standort nördlich des Schleifwegs und weit weg vom Altort hat für den MdL mit Nahversorgung nichts zu tun. „Wer dort einkauft, geht nicht zu Fuß, sondern fährt mit dem Auto, wofür die hohe Zahl an Parkplätzen spricht“, so Knoblach.
Als gewichtiges Argument gegen das Zentrum führt er – wie bei anderen solcher Großprojekte in jüngerer Zeit – den Verlust von hier fast vier Hektar bisher landwirtschaftlich genutzter Fläche an. „Der Sommer 2022 mit Dauerhitze, Trockenheit und in der Folge enormem Wassermangel hat doch einmal mehr eindrücklich gezeigt, dass es ein weiter so einfach nicht mehr geben darf“. In Deutschland verschwinden trotz so vieler Versuche, gegenzusteuern, immer noch jeden Tag 54, in Bayern mehr als elf Hektar Land unter Beton und Asphalt. „Die Bodenversiegelung ist aber eines der zentralen Themen unserer Zeit und sie ist Flächenentzug aus der Nahrungsmittelproduktion, das muss man endlich einsehen“, so der Biolandwirt aus Garstadt.
Deshalb: „Keine weitere Flächenversiegelung für ein unsinniges Projekt, wir haben keinen Planet B“, erklärt Knoblach unter Hinweis auf die zuletzt gegen die Pläne geäußerten „überzeugenden Argumente“ so vieler Bürger und der betroffenen Gemeinde Bergrheinfeld. Bemerkenswert nennt der MdL auch auf die Skepsis des Handelsverbandes, die offensichtlich auch etliche Stadträte hatten, aber trotzdem dem Einkaufszentrum an der Oberndorfer Peripherie zugestimmt haben. An sie richtet sich sein Appell: „Man kann einen Fehler auch mal korrigieren, das würde in der Öffentlichkeit auch honoriert, zumal Grund und Boden das einzige Gut ist, das nicht herstell- und vermehrbar ist und deshalb unbedingt geschützt werden muss“, so Knoblach.