MdL Knoblach: Höchstgrenze beim Flächenverbrauch muss Gesetz werden
Die Grünen im Bayerischen Landtag fordern mit einer Gesetzesinitiative eine verbindliche Höchstgrenze beim Flächenverbrauch. „Das ist bitter nötig – Fläche und Boden wachsen schließlich nicht nach,“ erklärt der Schweinfurter Landtagsabgeordnete Paul Knoblach.
Bayern wird rücksichtlos betoniert, asphaltiert und zugebaut – noch immer. Die Folgen der ausufernden Flächenversiegelung sind massiv: Fruchtbare Böden und Naturräume werden zerstört, die Biodiversität verarmt, Hochwasserereignisse nehmen zu und die Grundwasserpegel sinken. „Wir müssen diesen ungezügelten Flächenfraß stoppen, überall in Bayern und auch bei uns im Schweinfurter Raum“, so der Grüne MdL aus Garstadt. Die Grünen im Bayerischen Landtag haben einen Gesetzentwurf (Drucksache 18/28436) im Plenum eingebracht mit der Kernforderung einer verbindlichen Höchstgrenze beim Verbrauch von Flächen. Die zweite Lesung zum Gesetzentwurf findet heute, am 19. Juli statt.
Knoblach: „Allein in den Jahren 2018 bis 2021 hat die Söder-Regierung dabei zugesehen, wie 4.770 Hektar Boden mit Industrie- und Gewerbegebieten überbaut wurde. Eine Fläche von 6.681 Fußballfeldern – größer als der Ammersee!“ Ein Ende ist weiterhin nicht in Sicht. „Auch bei uns ist dieser Raubbau an der Natur deutlich zu sehen, gravierendes aktuelles Beispiel ist das im Stadtteil Oberndorf geplante Einkaufszentrum, dem 35.000 Quadratmeter beste landwirtschaftliche Fläche geopfert werden sollen, das muss endlich aufhören“, so Knoblach.
Mit dem von den Grünen eingebrachten neuen Gesetzentwurf sollen schrittweise bis 2028 täglich nur noch fünf Hektar der bislang ungenutzten Fläche in Anspruch genommen werden dürfen. „Dieser Zielwert ermöglicht den Schutz der Natur und Kulturlandschaft, garantiert aber auch die weitere wirtschaftliche Entwicklung Bayerns“, sagt der Schweinfurter MdL. Neben intelligenter Bauplanung soll ein Handelssystem für Flächenzertifikate den Kommunen helfen, die Flächenziele zu erreichen. Damit könnte Bayern Vorreiter in Deutschland werden. Wie notwendig eine solche Begrenzung ist, verdeutlicht auch die Entwicklung der Einwohnerzahl gegenüber dem Flächenverbrauch: Zwischen 1980 und 2019 nahmen die Siedlungs- und Verkehrsflächen laut Bayerischem Umweltministerium um mehr als 50 Prozent zu. Die Bevölkerung hingegen wuchs nur um rund 20 Prozent.