Die Schweinehaltung befindet sich in einem starken Umbruch – auch in Bayern. Ein Betrieb, der trotz schwieriger Marktlage in einen modernen Stall investiert hat, ist der Betrieb der Familie Baierl in Kötschdorf im Landkreis Schwandorf. Derzeit hält die Familie Baierl Zuchtsauen. Investiert hat sie in einen neuen Offenfrontstall mit getrennten Funktionsbereichen (Ruhebereich, Fressbereich und Kot-Harnbereich) sowie einer Kot-Harn-Trennung. Im Stall sollen zukünftig Ferkel und Mastschweine gehalten werden.
Durch die Kot-Harn-Trennung im neuen Stallgebäude können Ammoniakemissionen im Stall stark reduziert werden (Ammoniak kann Land- und Wasserökosysteme durch Versauerung und Nährstoffeinträge schädigen). Der Offenfrontstall bietet durch die getrennten Funktionsbereiche und den Zugang zum Außenklima ein deutliches Mehr an Tierwohl im Vergleich zu konventionellen Systemen. Darüber hinaus präsentierte Familie Baierl das automatisierte Futtermischsystem und die präzise Gülleausbringtechnik, welche eine genaue Nährstoffausbringung auf der Fläche ermöglicht.
Herr und Frau Baierl machten auf die schwierige Lage der schweinehaltenden Betriebe aufmerksam – von der schwierigen Vermarktungssituation für Schweinefleisch aus höheren Haltungsstufen bis zur Unsicherheit, welche sich aus geänderten gesetzlichen Vorschriften ergibt. Es ist sehr erfreulich, dass Landwirt*innen wie die Baierls dennoch die Investition in mehr Tierwohl wagen und mit ihrem neuen Stall ein positives Beispiel setzen, das vielleicht auch andere Schweinehalter*innen inspiriert. Ich bedanke mich herzlich bei Franz Baierl für die Einladung, das interessante Gespräch und wünsche ihm mit seinem neuen Stall viel Erfolg.