Nur einige Meter Schiene fehlen an der ehemaligen Panzerstraße zwischen Großlangheim und Etwashausen. Die wenigen Meter beeindrucken MdL Paul Knoblach, der sich gemeinsam mit Kreisrat Thomas Vizl (Mitglied im Kreistag Schweinfurt) den Streckenabschnitt ansah, nicht. Trotzdem ein Bild mit hoher Symbolkraft: Der neue Eigentümer der Bahntrasse hat auf dem entwidmeten Teilstück bei Etwashausen die Gleise abbauen lassen. Knoblach sieht in der Aktion des neuen Grundeigentümers, der Gleisabbaufirma Meißner, eine Provokation: „Nur wenige Tage vor den Entscheidungen in den beiden Kreistagen von Kitzingen und Schweinfurt am 9. und 12. Dezember ist die Aktion eine gezielte Missachtung der demokratisch gewählten Gremien.“ In gleichlautenden Beschlussvorlagen erkennen die beiden Landkreise die Kriterien zur Reaktivierung der Bahnstrecke an und starten somit offiziell die Reaktivierung. Viele weitere Schritte werden notwendig sein.
Erfreut reagierten die beiden Grünen-Politiker auf eine hochaktuelle Nachricht des Bayerischen Rundfunks: „Die Deutsche Bahn will die Stilllegung von Strecken stoppen – und tote Abschnitte reaktivieren“. Siehe https://www.spiegel.de/auto/aktuell/deutsche-bahn-stilllegung-von-strecken-bis-auf-weiteres-gestoppt-a-1300027.html
Der ehemalige CDU-Politiker und Bundesminister für besondere Aufgaben, Bahn-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla erklärte dem SPIEGEL: „Wir brauchen in Deutschland jeden Kilometer Gleis, um den wachsenden Verkehr zu bewältigen und das System Schiene robuster zu machen“. Ist die Steigerwaldbahn jetzt gerettet und wird die DB die Sanierung und Wiederinbetriebnahme selbst betreiben? Die Fragen bleiben für den Schweinfurter Landtagsabgeordneten Paul Knoblach und Thomas Vizl offen. Knoblach: „Wir werden uns weiter mit aller Kraft für die Reaktivierung einer modernen Steigerwaldbahn einsetzen und dabei aufmerksam beobachten, wie die kommunalen und regionalen Politiker, allen Voran die Abgeordneten und Regierungsmitglieder der CSU sich verhalten. Immerhin geht es hier um wichtige Infrastruktur und auch um praktizierten Klimaschutz.“
Knoblach begrüßt die erneute Forderung der IHK Würzburg-Schweinfurt für eine Prüfung der Reaktivierung der Bahnstrecke Schweinfurt-Gerolzhofen-Kitzingen. Bisher hat die Staatsregierung diese Forderung der Wirtschaft, die auch von der Handwerkskammer vertreten wird, ignoriert.