Sommerempfang des Landtags: Sie haben das verdient

Einer der Gäste, die der Abgeordnete Paul Knoblach zum Sommerempfang des Landtags im Schlosspark Schleißheim einladen konnte, war der russische Oppositionelle Alexej Schwarz, der heute in Schweinfurt lebt.
Einer der Gäste, die der Abgeordnete Paul Knoblach zum Sommerempfang des Landtags im Schlosspark Schleißheim einladen konnte, war der russische Oppositionelle Alexej Schwarz, der heute in Schweinfurt lebt.

Ehrenamtliche aus dem Schweinfurter Raum beim Sommerempfang des Landtags

Schweinfurt/München – Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause hat Landtagspräsidentin Ilse Aigner am 19. Juli  wieder zum Sommerempfang des Landtags auf Schloss Schleißheim eingeladen. Unter den mehr als 3.000 Gästen waren neben Abgeordneten, Vertreter*innen der Justiz, Kirchen und Religionsgemeinschaften, Kultur und Sport vor allem verdiente Ehrenamtliche aus ganz Bayern. Zwei Tage später, am 21. Juli, erfolgte ein zweiter Empfang ausschließlich für Helfer*innen in der Corona-Pandemie.

Jedes Mitglied des Bayerischen Landtags konnte aus dem eigenen Wahlkreis eine begrenzte Zahl Ehrenamtliche vorschlagen. Paul Knoblach von der Grünen Landtagsfraktion entschied sich wegen ihres großartigen Einsatzes für einige Helfer*innen aus Gerolzhofen, die sich um die Unterbringung von Ukraineflüchtlingen gekümmert haben, und Aktive der Wasserwacht Ortsgruppe Sennfeld, die eine Corona-Teststelle eingerichtet haben und bis heute betreiben. Eingeladen hat Knoblach außerdem den aus Russland nach Deutschland geflüchtete Aktivisten Alexej Schwarz, seine Frau und die Dolmetscherin Kornelia Schistka-Streck. Alle leben heute in Schweinfurt.

In der Sporthalle der Ludwig-Derleth-Realschule in Gerolzhofen hat im Frühjahr 2022, gleich nach dem Beginn des Überfalls auf die Ukraine, eine große Zahl Ehrenamtlicher Übernachtungsplätze für 150 Flüchtlinge geschaffen. In eine dort eingerichtete Küche wurden täglich drei Mahlzeiten angeliefert, portioniert und ausgegeben. Andere Helfer*innen betreuten den „Lagerplatz“ unter der Haupttribüne für gebrauchte Spielsachen, Kleidung, Schuhe und Bettzeug. Schüler*innen sortierten eingehende neue Sachspenden. Der zweite Bürgermeister Erich Servatius kümmerte sich mit Unterstützung von Claudia Okel um privaten Unterkünfte. Viel Unterstützung kam auch von Geflüchteten aus Syrien, die mittlerweile in Gerolzhofen und Umgebung Fuß gefasst haben. Der Einladung nach München folgten stellvertretend für das Helferteam Vanessa Buttgereit und Matthias Seng.

Die Wasserwacht hat im März 2021 eine Corona-Teststelle eingerichtet, die anfangs an vier Tagen, ab April 2021 dann täglich von 18-20 Uhr geöffnet war. Bis heute gibt es die Teststelle. Die Test waren und sind kostenlos, man konnte aber spenden. Die 43 eingesetzten Helfer*innen leisteten im Jahr 2021 insgesamt 4631 Stunden; 2022 kamen die mittlerweile 51 Helfer*innen auf bisher 2416 Stunden. Rene Firsching und Holger Merz folgten stellvertretend für ihr Team der Einladung zum „Extra-Empfang“ für Corona-Helfer*innen.

Paul Knoblach, der bei den Sommerempfängen natürlich auch dabei war, nannte den Einsatz aller Ehrenamtlichen „vorbildhaft“. Sie haben diese paar schönen Stunden mehr als verdient“, sagte der MdL aus Garstadt. Wichtig war ihm auch, dass Alexej Schwarz einige unbeschwerte Stunden erleben konnte.

Schwarz ist russischer Oppositioneller. Er ist nach Deutschland geflüchtet, weil ihn seine Regime-Kritik und seine Mitarbeit in der Anti-Korruptions-Stiftung des inhaftierten Kreml-Kritikers Alexej Nawalny mehrfach hinter Gitter gebracht hat. Knoblach hatte sich mit Schwarz schon intensiv ausgetauscht. Erfreulich ist, dass die Wohnungssuche für Alexej Schwarz und seine Frau mittlerweile erfolgreich war. Unterstützt wird er unter anderem sprachlich von Kornelia Schistka-Streck. Sie kam 1991 als Aussiedlerin nach Deutschland, stammt ursprünglich aus dem Westen der Ukraine und lebt schon lange hoch engagiert in Schweinfurt.

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