Knoblach: Psychische Erkrankungen sind eine Volkskrankheit

Den Bürgerpreis an die beiden Vertreter des Vereins Selbsthilfe bei Depressionen e.V. aus Aschaffenburg übergaben der Grüne MdL Paul Knoblach aus Schweinfurt (Zweiter von links), Landtagspräsidentin Ilse Aigner (Zweite von rechts) und MdL/CSU Winfried Bausback (rechts). Links Moderatorin Caro Matzko. Foto: Bildarchiv Bayerischer Landtag
Den Bürgerpreis an die beiden Vertreter des Vereins Selbsthilfe bei Depressionen e.V. aus Aschaffenburg übergaben der Grüne MdL Paul Knoblach aus Schweinfurt (Zweiter von links), Landtagspräsidentin Ilse Aigner (Zweite von rechts) und MdL/CSU Winfried Bausback (rechts). Links Moderatorin Caro Matzko. Foto: Bildarchiv Bayerischer Landtag

Bürgerpreis an Selbsthilfeverein bei Depressionen aus Aschaffenburg

Fünf ehrenamtliche Projekte, die allesamt Menschen mit psychischen Erkrankungen und deren Familien unterstützen, hat Landtagspräsidentin Ilse Aigner im Maximilianeum in München mit dem Bürgerpreis 2023 ausgezeichnet. Bei der Übergabe an den einzigen unterfränkischen Preisträger, den Verein Selbsthilfe bei Depressionen/redenundhandeln.de aus Aschaffenburg, waren neben Aigner als politische Vertreter des Bezirks Unterfranken noch der Schweinfurter Landtagsabgeordnete Paul Knoblach von Bündnis 90/Die Grünen und sein CSU-Kollege Winfried Bausback (Aschaffenburg) „im Einsatz“.

„Psychische Erkrankungen gehören in Deutschland zu den häufigsten Krankheitsbildern und werden mittlerweile als Volkskrankheit eingestuft, jeder Fünfte macht im Laufe seines Lebens Depressionen durch“, konstatierte Knoblach. Das Schicksal von Menschen mit psychischen Erkrankungen und ihrer Familien liegt Knoblach ganz besonders am Herzen. Er hat über 35 Jahre in psychiatrischen Einrichtungen des Bezirks Unterfranken in Werneck gearbeitet und dabei viele Kenntnisse erworben.

Der ausgezeichnete gemeinnützige Selbsthilfeverein aus Aschaffenburg setzt sich beratend und unterstützend für psychisch kranke Menschen ein. Die Aktiven betreuen mehr als 20 Selbsthilfe- und Gesprächsgruppen, in denen sich Betroffene vertrauensvoll, geschützt austauschen und gegenseitig unterstützen können. Der Verein ist vernetzt mit anderen psychosozialen Einrichtungen und psychiatrischen Krankenhäusern und betreibt Öffentlichkeitsarbeit, um über die Thematik aufzuklären und zu entstigmatisieren, heißt es in der Begründung für die Vergabe des Preises.

„Sehr viele Menschen profitieren davon, wenn psychische Erkrankungen früher erkannt und effizienter behandelt würden“, weist Knoblach auf die vorbildhafte Präventionsarbeit des Vereins hin. In diesem Sinn erklärte auch Ilse Aigner bei der Veranstaltung im Senatssaal des Bayerischen Landtags: „Wir ehren mit dem Bürgerpreis Menschen, die sich engagieren, anderen helfen und Kraft geben – und dabei Verantwortung vorleben. Sie sind Vorbilder für Mitmenschlichkeit“.

Weitere Preisträger sind die Online-Suizidprävention Nürnberg für junge Menschen im Alter zwischen 16 und 25 Jahren. Das Landshuter Netzwerk ambulante sozialpsychiatrische Angebote, das Lücken in der Versorgung psychisch erkrankter Menschen zu schließen versucht. Das Projekt Kinderpatenschaften München, bei dem Wegbegleiter Kindern in allen Lebens- und Entwicklungsphasen zur Seite stehen. Und das Projekt Compagnon, bei dem in ähnlicher Weise ehrenamtliche Frauen die Patenschaft für Kinder von Eltern mit psychischen Erkrankungen übernehmen.

Der Bürgerpreis des Bayerischen Landtags 2023 ist mit insgesamt 50.000 Euro dotiert. Unter den 102 Bewerbungen wählten die Mitglieder des Beirats fünf Preisträgerinnen und Preisträger aus, die jeweils 10.000 Euro erhielten. Das Preisgeld ist zweckgebunden und für die Förderung des prämierten Projekts oder dessen Fortentwicklung einzusetzen.

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