Kein fremder Atommüll nach Grafenrheinfeld

KKG Grafenrheinfeld
Kernkraftwerk Grafenrheinfeld (KKG) | Avda, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

MdL Paul Knoblach (GRÜNE) weist auf doppelte Gefährdung hin

Schweinfurt/Grafenrheinfeld „Die Region will keinen fremden Atommüll!“ – mit diesen Worten protestiert der Landtagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen, Paul Knoblach, gegen den geplanten Transport von radioaktiv belastetem Material aus dem AKW-Standort Würgassen (Nordrhein-Westfalen) nach Grafenrheinfeld. Knoblach erinnert in einer Pressemitteilung an die leider erfolglosen Versuche des Landkreises Schweinfurt (Resolution), von Kommunen und Anti-Atomkraft-Bündnissen, die für schwach- bis mittelradioaktiven Abfälle gebaute Bereitstellungshalle (BeHa) zu verhindern.

Der MdL aus Garstadt kritisiert vor allem, dass die offensichtlich schon beschlossenen Atommülltransporte durch einen Pressebericht bekannt wurden. „Es stellt sich hier die Frage, ob das Landesamt für Umweltschutz (LfU) als Genehmigungsbehörde und der Kraftwerksbetreiber Preussen Elektra ihrer immer wieder beteuerten Verantwortlichkeit gegenüber den Menschen um Grafenrheinfeld gerecht wird“, so Knoblach.

Wegen des Unfallrisikos nennt es der Grüne „unverantwortlich, strahlenbelasteten Atommüll durch die Gegend zu kutschieren“. Außerdem sei es nach den mit dem Brennelementbehälterlager (BELLA), in dem noch Jahrzehnte in Castoren verpackte, hochradioaktive Brennstäbe aufbewahrt werden, gemachten Erfahrungen keineswegs sicher, dass der Atommüll aus Würgassen tatsächlich nur „maximal 10 Jahre“ in Grafenrheinfeld bleibt. Derzeit sei es jedenfalls keineswegs klar, ob der Schacht Konrad bei Salzgitter ab 2027 als Endlager für schwach- bis mittelradioaktiven Atommüll überhaupt zur Verfügung steht. „Wir müssen im Schweinfurter Raum mit BELLA und BeHa ohnehin mit zwei Gefahrquellen leben, fremden Atommüll brauchen wir nicht auch noch“.

Während Preussen Elektra offensichtlich glaubt, die Bevölkerung über solch gravierende Belange nicht in Kenntnis setzen zu müssen, duckten sich die LfU-Verantwortlichen weg in der Hoffnung, dass das schon wird. „So geht das aber nicht“, erklärt Knoblach. Für den Kraftwerksbetreiber und die LfU sei es vielmehr „höchste Zeit, die verantwortlichen Stellen und die Bürgerinnen und Bürger in unserer Region mitzunehmen. Corona ist für das bisherige Versäumnis einer offenen und ehrlichen Information keine Entschuldigung“.

Artikel kommentieren

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.