MdL Paul Knoblach zu Besuch in der Integrierten Rettungsleitstelle Schweinfurt (ILS)
Einen Kollaps der Notfallrettung, vor dem das kürzlich gegründete „Bündnis pro Rettungsdienst“ gewarnt hat, sehen die Verantwortlichen der Integrierten Rettungsleitstelle Schweinfurt (ILS) noch nicht. Personalnot und in der Folge eine wachsende Belastung der verbliebenen Mitarbeiter bringen aber auch die vom Bayerischen Roten Kreuz betriebene ILS an ihre Grenzen. Um der Berufsflucht entgegenzuwirken und neue Mitarbeiter zu finden, fordert der Schweinfurter Landtagsabgeordnete Paul Knoblach in einer Pressemitteilung eine Ausbildungsinitiative und moderne Arbeitszeitmodelle. „Nötig ist für diesen so immens wichtigen Dienst für Menschen in Not vor allem eine angemessene Bezahlung“, so Knoblach, der den hauptamtlichen und besonders allen ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen herzlich für Ihre Arbeit dankt.
Bei seinem aktuellen Besuch der vor zehn Jahren gegründeten Notrufzentrale in der Friedrich-Gauß-Straße im Gewerbegebiet Hafen bestätigten dem Grünen MdL der Geschäftsführer Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Schweinfurt, Christian Frank, der Kommissarische ILS-Leiter Klaus Wörner sowie Jürgen Dippold (Abteilungsleiter aller vom BRK geführten Integrierten Leitstellen in Bayern) die Personalnot auch bei der Schweinfurter Leitstelle. Nicht alle 26 hauptamtlichen Stellen seien deshalb derzeit besetzt. Angespannt sei die Lage auch beim Rettungsdienst und bei den Krankentransporten selbst, die ohne das beim BRK bekannt starke Ehrenamt ungleich schwieriger wäre. Bei den Feuerwehren gibt es – auch wegen des ehrenamtlichen Engagements – derzeit glücklicherweise keine Engpässe. Gründe für die steigende Mehrbelastung auch der ILS seien die Überlastung der Krankenhausmitarbeiter und längere Transportwege durch den Wegfall regionaler Krankenhäuser.
Die ILS ist bei jedem Notfall rund um die Uhr über die Rufnummer 112 erreichbar. Die pro Schicht in der Regel sieben Hauptamtlichen koordinieren die Einsätze von Rettungsdiensten und den mehr als 500 Feuerwehren in der Stadt Schweinfurt sowie den Landkreisen Schweinfurt, Bad Kissingen, Haßberge und Rhön-Grabfeld. In den zehn Jahren seit Gründung der ILS Schweinfurt sind über 800.000 Rettungs- und mehr als 45.000 Feuerwehreinsätze dokumentiert. Ein heißer Draht zur Polizei sorgt dafür, dass auch die Beamten der Exekutive, wo sie benötigt werden, schnell vor Ort sind.
Alle hauptamtlichen Mitarbeiter*Innen des BRK verfügen über eine rettungsdienstliche und feuerwehrtechnische Ausbildung, die allein wegen der 2013 in Bayern eingeführten „Telefon-Reanimation“ sehr verständlich ist. In solchen Fällen geben die Mitarbeiter*innen dem Anrufer eine Anleitung zur Herz-Lungen Wiederbelebung bis der Rettungsdienst eintrifft.