Grüne sorgen sich wegen Kunststoffteilen auf Ackerland

Kunststoffteile im Fangzaun
In Hecken und in der Flur fanden der Abgeordnete Paul Knoblach bei einem Rundgang jede Menge Kunststoffprodukte aus dem Betriebsgelände der Firma Veolia. Der Fangzaun hält vor allem kleinere Kunststoffteile nicht zurück.

MdL Knoblach fordert Firma Veolia zum Handeln auf

Die Kunststoffverarbeitung der Firma Veolia im Bergrheinfelder Industriegebiet wird seit Jahren kritisiert, weil Kunststoffteile in Hecken hängen bleiben oder in der Flur landen. Die Grünen nehmen sich dem Thema aufgrund zahlreicher Bürgerhinweise aktiv an. Der Ortsverband hat die Gemeinde nach einer Ortseinsicht im Juli zu einer Reaktion aufgefordert, bei einem aktuellen Vor-Ort-Termin des Landtagsabgeordneten Paul Knoblach mit Behördenvertretern haben sich die „teils massiven Kunststoffverschmutzungen bestätigt“, heißt es in einer Pressemitteilung des Bündnisgrünen aus Garstadt.

Am Rundgang Mitte November nahmen Volker Leiterer (Leiter Umweltamt des Landkreises), Linda Appelmann von der Abfallwirtschaft und der Anwohner Peter Bär teil, der nach eigener Aussage schon lange auf die Problematik hinweist. Größere Kunststoffteile entdeckten Knoblach und Co. im Kronenbereich von Hecken und/oder darunter am Boden. Auf angrenzendem Ackerland fanden sich viele kleinere Kunststoffteile. „Innerhalb weniger Minuten habe ich auf drei Quadratmetern eine ganze Handvoll solcher vielleicht einen Zentimeter großen Teilchen aufgelesen“, schildert Knoblach.

Das bereitet dem Biolandwirt große Sorgen, weil mit weiterer Kunststoffanreicherung zu rechnen sei und es durch die Bodenbearbeitung zur Durchmischung kommt. Sind Erntegüter belastet? Muss Ackerboden bis zur Pflugsohlentiefe gereinigt werden? Braucht es Gutachten über den Grad der Verschmutzung? Solche und ähnliche Fragen müssten gestellt werden.

Weil die Kunststoffverschmutzungen auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen im Osten besonders hoch sind, nennt Knoblach „die komplette Einhausung von Verarbeitung und Lagerung auf dem Firmengelände als nötig“ an. In der Zusammenfassung, die er auch Bergrheinfelds Bürgermeister Ulrich Werner übermittelte, bedauert der Abgeordnete, dass die vorhandenen Fangnetze um die östliche Einfriedung vor allem kleine Kunststoffteile nicht zurückhalten. Knoblach meint auch, dass ein- und ausgehende Transporte gesichert werden müssten, damit keine Teilchen durch die Luft fliegen. Soweit die Hecken der Gemeinde gehören, regt Knoblach eine Reinigung durch den Bauhof an.

Vorstellbar sei auch, Veolia dazu zu verpflichten. Die vor Ort erhaltene Information eines Mitarbeiters, dass täglich gereinigt werde, sei angesichts der vielen gefundenen Kunststoffteile unglaubwürdig, sagt Knoblach. Das Landratsamt will laut dem Abgeordneten alle an die Firma Veolia erteilten Betriebsgenehmigungen hinsichtlich der Rechtslage prüfen und Knoblach zeitnah über die Ergebnisse informieren. „Mir scheint, wir stehen am Anfang einer schwierigen Debatte“, schreibt Knoblach an den Bürgermeister, aber es müsse etwas geschehen.

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