MdL Knoblach fordert von der Staatsregierung einen Generalstabsplan
Schweinfurt – Der in seiner Fraktion fürs Tierwohl zuständige Landtagsabgeordnete Paul Knoblach (Bündnis 90/Die Grünen) hat nach dem Besuch zahlreicher Schlachtstätten im März, April und Mai feststellen müssen, dass auch im Freistaat aus marktwirtschaftlichen Erwägungen vielerorts in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Tiere geschlachtet werden. „Und das unter hohem Zeitdruck und auf engstem Raum für die Arbeiter“. Die Fraktion hat deshalb erst Ende Mai von der Staatsregierung „ein umfassendes Konzept zur Weiterentwicklung der Tierhaltung in Bayern“ gefordert.
Nach dem „Paukenschlag“ in den Tönnies-Fabriken untermauert der MdL aus Schweinfurt die Forderung der Grünen nach einem „Generalstabsplan, um das Leid der Menschen und Tiere in den Schlachthöfen möglichst rasch zu beenden“. Knoblach verweist in einer Pressemitteilung auf die Stellungnahme der Landtagsfraktion von Ende Mai, in der das komplette Forderungspaket aufgelistet ist (https://paulknoblach.de/stellungnahme-der-hohe-preis-fuer-billiges-fleisch/). Dazu zählen die Unterstützung für faire Preise und gerechte Löhne, die Mindeststandards für Unterkünfte der Arbeiter in Schlachtbetrieben und regelmäßige unangemeldete Kontrollen.
Wenn die Zustände bei Tönnies in Nordrhein-Westfalen auch deutlich schlimmer seien, habe er bei seiner Rundreise durch Bayern aber ebenso prekäre Arbeitsbedingungen, Lohndumping und die Ausbeutung von Tieren und Umwelt in großen Schlachthöfen kennen lernen müssen. Das industrielle Töten nennt der Abgeordnete „abstoßend und uns Menschen wie den Tieren unwürdig“. Es müsse deshalb gehandelt werden – auch in Bayern.
Ein respektvoller Umgang mit Menschen, Tieren und der Umwelt sowie eine handwerklich saubere Produktion müsse bei der Fleischproduktion künftig das oberste Ziel sein. Knoblach hat deshalb zu mehreren Experten – darunter mit dem Tierarzt und Veterinär Dr. Hermann Meiler (Hof) langjähriges Vorstandsmitglied der Landesarbeitsgruppe Fleischhygiene und Tierschutz – Kontakt mit der Bitte aufgenommen, ihr Wissen bei der Erstellung eines umfassenden Bayerischen Entwurfs einzubringen. „Ein weiter so und zuwarten, das geht nicht mehr“, erklärt Knoblach.