In jeder Region arbeiten viele Menschen jeden Tag daran, gutes und gesundes Essen in die Töpfe und Bäuche zu bringen. Dieser Ansatz hat in Bayern Tradition, muss aber gestärkt werden. Das sagt die Grüne Landtagsfraktion, deren Philosophie der Schweinfurter MdL und Biolandwirt Paul Knoblach auf den Punkt bringt: „Wir brauchen mehr gesunde und nachhaltige Lebensmittel, lokale Verarbeitung und mehr Wissen darüber, welchen Wert gesundes Essen für Kinder und Erwachsene hat“.
Dass nachhaltige Ernährung der Zukunft auf regionalen Partnerschaften und Lieferketten basiert, die eine Versorgung mit frischen Lebensmitteln sicherstellen, ist längst nicht allen klar. Fleisch, Obst und Gemüse werden auch in unserem nahen Umfeld hergestellt und müssen nicht aus aller Herren Länder erst herangekarrt werden. Bei einer von der grünen Landtagsfraktion veranstalteten Dialogveranstaltung mit dem Titel „Über den Tellerrand – gemeinsam essen, trinken und reden“ im katholischen Pfarrzentrum in Werneck ging es genau um diese Thematik.
Vorgestellt wurden vier inspirierende Projekte, über die dann an den voll besetzten Tischen gemeinsam diskutiert wurden, unter anderem mit dem ersten stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Johannes Becher aus Moosburg an der Isar und seinem Landtagskollegen Paul Knoblach aus Garstadt. Über 50 Menschen jeden Alters aus der Region kamen miteinander über gesunde, nachhaltige und auch sozial gerechte Ernährung ins Gespräch. Darunter auch die grüne Schweinfurter Bürgermeisterin Ayfer Fuchs, zahlreiche Kreisräte und Wernecks Bürgermeister Sebastian Hauck.
Die mehrminütigen Impulsvorträge lieferten Michael Müller, seit 14 Jahren Küchenchef der Waldorfschule Würzburg, Anja Scheurich vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau, Erich Morgenstern vom Verein Solidarische Landwirtschaft Schweinfurt mit Anbauflächen in Bergrheinfeld und Eva Böhm vom Siebenäckerhof Niederwerrn, die mit ihrem Mann und Biolandwirt Benedikt Böhm Hühner hält, einen Unverpackt-Hofladen für ihre Produkte eingerichtet und den traditionsreichen Obsthof Lehnemann im Altort in „Evas Apfelparadies“ umgewandelt hat.

Drei Stunden wurde in lockerer Atmosphäre über gutes und gesundes Essen, regional-biologische Wirtschaftskreisläufe, erfolgreiche Projekte und best-practice-Beispiele geredet. An die Adresse der Politiker gingen natürlich immer wieder Appelle, was nötig ist, damit noch mehr Bio in die Köpfe und auf die Teller kommt.
Und zwischendurch wurde auch – dem Motto entsprechend – sehr gut gegessen und getrunken, was dem reichhaltigen Buffett vom Weltkind Werneck zu verdanken war: Gazpachio aus regionaler Gurke (kalte Suppe), Wraps mit saisonalem Gemüse, lokaler Salat im Glas, Schmorgericht Tajine mit Gemüse aus der Region und Fingerfoodgebäck. Ein Blick auch auf die Getränkekarte des Abends: selbstgemachte Holunderblütenlimonade, regionaler Apfel- und Traubensaft, Helles naturtrüb vom Schloss-Gut Obbach und Naturwein vom Weingut Schömig. Kommentar von Paul Knoblach nach den drei Tellerrand-Stunden: „Das machen wir wieder, bei so viel Interesse und so vielen guten Gesprächen ein Muss“.
