Knoblach warnt in Coburg vor der AfD

Paul Knoblach, MdL bei der Podiumsdiskussion des LandTruck des Bayerischen Landtags in Coburg. Bildarchiv Bayerischer Landtag, Foto: Stefan Obermeier
Paul Knoblach, MdL bei der Podiumsdiskussion des LandTruck des Bayerischen Landtags in Coburg. Bildarchiv Bayerischer Landtag, Foto: Stefan Obermeier

Schweinfurter Abgeordneter saß für die Grünen auf dem Truck-Podium des Landtags

Zwei Landespolitiker hatten beim Talk mit Bürgern am 10. Juni auf dem Albertsplatz in Coburg eine Auswärtsspiel: Die Präsidentin des Bayerischen Landtags Ilse Aigner (Miesbach) und der  Abgeordnete der Grünen Landtagsfraktion Paul Knoblach aus Schweinfurt. Er vertrat, stellvertretend für seine urlaubsbedingt verhinderten oberfränkischen Kollegen, die Positionen der Grünen. Aus lokaler Sicht saßen die Abgeordneten Martin Mittag (Coburg, CSU), Klaus Adelt aus Selbitz für die SPD und Martin Böhm (Coburg, AfD) auf dem Podium des Land-Trucks.

Seit Ende April befindet sich der Bayerische Landtag wieder on tour – zum zweiten Mal, nach der Premiere im Jahr 2022, als der Land-Truck an 14 Stationen im Freistaat Halt machte. Es handelt sich dabei um einen in den USA gebauten Airstream-Trailer, Baujahr 1972, der zu einem Bühnenfahrzeug umgebaut wurde. Seine Aluhülle und die Rundform des Vehikels sind der gewünschte Blickfang und Aufmerksamkeitsfaktor. Die jeweils auf dem Podium sitzenden Politiker informieren einerseits über die Arbeit des Parlaments und nehmen zweitens Stellung zu den Themen, die die Menschen bewegen. Begleitet wird die Tour von einer Social-Media-Kampagne unter dem Hashtag #DemokratieaufAchse.

In Coburg war der Land-Truck erstmals zu Gast, die oberfränkische Stadt war die fünfte Station in diesem Jahr. Das Themenspektrum war so bunt wie die rund 200 Besucher. Kernthemen war wie erwartet das geplante Gebäudeenergiegesetz (GEG) und die in Coburg heiß diskutierte Forderung nach einer autofreien Innenstadt. Wenig überraschend nannte der CSU-Vertreter das GEG bedenklich, es mache den Menschen Angst. „Ich bekomme Angst, wenn ich an die weitere Hitzesommer denke“, konterte Knoblach. Der Biolandwirt aus Schweinfurt erinnerte an die durchgängige Trockenheit und den Wassermangel in allen Sommern der zurückliegenden Jahre. Weitere Hitzesommer seien sicher, wenn nicht schnell aus den fossilen Brennstoffen ausgestiegen werde. Die Öl-, Gas- und Kohleindustrie kenne die Gefahr der Klimaerwärmung schon lange, handele aber aus Gründen des Profits nicht.

Zu der von den örtlichen Grünen befeuerten autofreien Innenstadt regte Knoblach zur Entwicklung eines Systems an, das den Park-Such-Verkehr möglichst aus dem Zentrum fernhält. Der grüne MdL wörtlich: „Weniger Platz für Autos und mehr Platz für Menschen“. Am Ende der angeregten Diskussionsrunde rief Ilse Aigner die Bürger zur Teilnahme an den Landtagswahlen am 8. Oktober auf.  Knoblach wünscht sich das auch, bat die Menschen aber zu bedenken, „dass nicht alle Parteien, die demokratisch gewählt werden, auch demokratisch sind“. Der Seitenhieb war an den mit auf der Bühne sitzenden AfD-Vertreter adressiert. Der wie Knoblach seit 2018 dem Landtag angehörende Böhm tritt bei der Wahl im Oktober mit Katrin Ebner-Steiner als Spitzenkandidat der rechtspopulistischen und in Teilen als rechtsextrem geltenden Partei an. Knoblach und die Landtags-Grünen sehen in der Nominierung dieser beiden AfD-Kräfte den nächsten Schritt der Bayern-AfD nach ganz rechts außen.

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